Anant Agarwal spricht in seinem TED Talk zum Thema „Why massive open online courses (still) matter“ über die tradierte Vorstellung von Klassenzimmern und stellt die Forderung auf „Reimagine Education“. Dabei geht es ihm vor allem um die Nutzung von MOOC und wie diese die Weiterbildungslandschaft verändern können. So sollten wir zwar noch keinen Abschied nehmen von den vielen Stuhlreihen, den überfüllten Hörsälen und dem Professor, der vorne lehrt – allerdings sollten wir uns auch mit dem Gedanken anfreunden über Kontinente hinweg mit anderen Lernwilligen uns auszutauschen und jederzeit und überall lernen zu können.
Kurzdefinition: MOOC (sprich /muːk/) steht für Massive Open Online Course, wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um einen Onlinekurs mit einer unlimitierten Anzahl von Teilnehmern, die durch das Internet teilnehmen.
Die Kombination aus Lerninhalten, hält den Lerner bei der Stange
Das MOOC bietet viele Möglichkeiten, um das Lernen zu gestalten. So können traditionelle Formen der Wissensvermittlung mit Videos, Lesematerial und Übungen kombiniert werden.
Die Inhalte sind dabei oft in Lessons – Lektionen aufgeteilt und stellt eine Sequenz des Lerninhalts dar. Die Sequenz kann zum Beispiel durch ein Video begonnen werden, auf welches eine interaktive Übung zur Einübung des Inhalts folgt. Durch das Self-Pacing kann der Lerner sein eigenes Tempo einstellen und sich sogar die Videos erneut anschauen, pausieren oder vorspulen. Da der Kurs nicht an Raum und Zeit gebunden ist, können Teilnehmer auch zu der Uhrzeit lernen, an denen es ihnen am besten passt bzw. gelingt zu lernen.
Bei MOOCs wird oft auf das Element der Gamification zurückgegriffen und dies ist der Einsatz von spieltypischer Elemente in einem spielfremden Kontext. So wie ein Game of Warcraft Spieler sich nicht vom Spiel lösen kann und regelrecht in seiner Welt versinkt, weil er immer weiter kommt und mehr Aktionen durchführen kann, so soll auch in der Lernwelt die Motivation des Lerners möglichst lange stabil gehalten werden.
Durch Instant Feedback können Fragen beantworten werden und der Leser erhält sofort eine Rückmeldung, ob seine angegebene Antwort richtig oder falsch ist.
Das Peer Learning eröffnet die Möglichkeit mit anderen Lernenden in Kontakt zu treten und in Foren miteinander zu kommunizieren, Fragen zu stellen und zu klären. Dabei wird auf das Prinzip „learning by teaching“ zurückgegriffen.
Wie erhalte ich Zugang zu MOOC?
Der Zugang ist denkbar einfach, der Teilnehmer entscheidet sich einfach für einen Kurs, schreibt sich ein und nimmt so an dem Kurs teil. Somit ist es möglich, dass Teilnehmer von vielen verschiedenen Erdteilen an dem Kurs teilnehmen. Die bekanntesten und am weitesten verbreiteten MOOC sind http://www.coursera.org und http://www.edx.org
Für welche Inhalte sind MOOCs geeignet und bei welchen Themen sollte besser auf ein Präsenzseminar zurückgegriffen werden?
Themen, die auf reinen Informationen basieren, lassen sich leicht in MOOCs umwandeln. Wenn allerdings Teilnehmer Fähigkeiten einüben sollen, so stößt das MOOC schnell an seine Grenzen. Daher lässt sich auch auf die Form des Blended Learning zurückgreifen, in dem Präsenztermine mit Webmodulen kombiniert werden.
Die Weiterbildungslandschaft ist im Wandel und wird sich weiter verändern, allerdings liegt es auch in den Händen von den Weiterbildnern wie diese Landschaft aussehen wird, und ob sie eine Zukunft hat. MOOCs haben viele Vorteile vor allem, was die Verfügbarkeit angeht, aber letztendlich muss auch hier der Lerner für sich selbst lernen.
Frage an die Erwachsenenbildung: Wie unterscheidet sich die online Didaktik von der Didaktik für Präsenzseminare? Was muss beachtet werden?
Social Media in der Erwachsenenbildung 